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JESUS VERLASSEN ?
Book of Hours, Paris, 1470 AD
Matthäus 27, 46
Einige Menschen behaupten, dass Jesus einen theologischen Fakt ausgesprochen hat, dass der Vater Ihn verlassen hat, als Er am Kreuz hing. Diese Textstelle ist aber ein Zitat aus Psalm 22. Ich unterstelle, dass Jesus diese Stelle nicht einfach zitiert hat, sondern dass Er sie gebetet hat, denn Er war ständig im Gebet. Jesus war ganz Mensch. Er erlebte den Schmerz des Todes vollständig. Eine der größten Schmerzen des Todes ist das Gefühl des Getrenntseins. Weil Jesus mit Gott dem Vater unendlich vertraut war, konnte niemand sonst diesen Schmerz mehr erleben als Er. Deshalb betet Jesus diesen Psalm 22. Weil Jesus auch liebevoll um unser Wohlergehen – sowohl körperlich als auch geistlich – besorgt ist, betet Er diese Stelle nicht leise sondern laut. Beachte Folgendes: Johannes 11, 41 – 43
Zwei Dinge können wir an dieser Stelle sehen. Erstens hört der Vater den Sohn immer. Zweitens betet Jesus laut zum Nutzen seiner Zuhörer. Wenn Jesus also den Psalm 22 am Kreuz laut betet, ruft Er seinen Nachfolgern die triumphale Bedeutung, die am Ende dieses Psalms offenbart wird, ins Gedächtnis. Jesus wusste, dass Seine Zuhörer an den Rest dieses Psalms erinnert sein würden. Psalm 22, 2. 22. 25
Jesus hat uns eine Botschaft der Hoffnung gegeben, wenn wir ihm ans Kreuz folgen. Lukas 9, 23 – 24. Selbst Menschen, die einen starken Glauben an Gott haben, können sich verlassen fühlen, wenn sie leiden, aber in Wahrheit ist Gott der Vater dann näher als sonst. Welcher irdische Vater würde sich nicht danach sehnen, seinem Sohn nahe zu sein, wenn er leidet. Mit Sicherheit liebt ein irdischer Vater nicht mehr als Gott der Vater. Wenn wir sagen, dass Jesus in einem absoluten Sinne „verlassen“ war, würden wir den Vater zu einem schizophrenen Gott machen, der Jesus beauftragt etwas zu tun und dann, wenn Jesus gehorcht, verlässt Ihn der Vater. Vgl. im Garten Getsemani Matthäus 26, 39. Um die erste Meinung zu unterstützen, mag jemand sagen: Galater 3, 10-13 Der Hl. Paulus weist darauf hin, dass Jesus das Leiden für unsere Schuld auf sich nahm. Deuteronomium 27, 26
Jesus hat die Schuld für unsere Sünde bezahlt. Jesus starb am Kreuz um die Heiligkeit der Menschheit wiederherzustellen, nicht um eine gesetzliche Vorschrift zu erfüllen. Mit Sicherheit hat der Vater Sein wertvolles Blut nicht aus Rache genommen. Die heidnischen Götter haben aus Rache bestraft. Sünde in seiner eigentlichen Natur bringt immer Zerstörung und Leiden in die Welt. Jesus ermöglicht unseren Herzen für einen echten Glauben geöffnet zu werden. Wenn wir annehmen, dass Er wegen unserer Schuld gelitten hat, dann werden wir auch offen sein das Leiden des Kreuzes anzunehmen. Jesus hat viel mehr getan als einige gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, Er hat uns befähigt, durch Seine Gnade, die in uns wirkt, wirklich liebend und heilig zu werden. Selbst wenn Gott straft, tut Er das mit mehr Liebe, als sich ein Mensch vorstellen kann. „Ich [Jesus] sage euch: An mir muss sich das Schriftwort erfüllen: Er wurde zu den Verbrechern gerechnet.“ Lukas 22, 37 Selbst als Er zu den Verbrechern gezählt wurde, war Er kein Verbrecher, denn Er war ohne Sünde. DIE LIEBE EINES VATERS FÜR SEINEN SOHNJesus war niemals herrlicher für den Vater als in dem Moment, als unser Erlöser am Kreuz hing. Johannes 12, 23
Johannes 17, 1
Bedenke: „Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, ...“ lässt darauf schließen, dass Er nicht wirklich verlassen war. Ebenso wie die folgende Prophetie: Psalm 31, 23
Johannes 14, 10 – 11
Johannes 8, 28 – 29
Deshalb ist es angebracht zu fragen „Was ist der Plan des Vater, Sein Wille für Jesus? Und wann tat Jesus das?“ Im Garten Getsemani betete
Jesus Johannes 10, 17.18.30
Deshalb war Jesus niemals liebenswürdiger als zu dem Zeitpunkt, als Er am Kreuz hing. Er tat dort, was der Vater wollte, Er gab Sein Leben in Liebe zum Vater und zu Seinem Willen. Und wie Johannes 8, 28 – 29 ausführt, Gott der Vater konnte Ihn weder dort noch zu irgendeiner anderen Zeit allein lassen. Johannes 16, 32 – 33
Diese Stelle bezieht sich darauf, dass Jesus von den meisten der Apostel am Kreuz verlassen wurde, doch Jesus sagt uns, dass der Vater zu dieser Zeit mit Ihm ist und bleibt. Außerdem sagt er, dass wir dadurch Frieden erhalten sollen. Er deutet an, dass wir von unserem Himmlischen Vater in unseren Prüfungen ebenso behandelt werden, wie der Vater Ihn behandelt hat. Wir werden nicht verlassen sein, es wird nur so scheinen als ob. Siehe das Ende des oben genannten Psalms. Christen sind gerufen, die volle Realität zu sehen – nicht nur die natürliche Bedeutung, sondern auch durch den übernatürlichen Glauben, Hoffnung und Liebe.
Die zitierten Bibelstellen sind der Einheitsübersetzung entnommen – Anm. d. Übersetzers
http://www.defendingthebride.com/fr/german/glist.html
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